Klimaschutz
Klimaschutz heute!
denn Scheitern ist keine Option.
Klimaschutz und konkrete Aktivitäten zur Minderung des CO2-Ausstoßes ist eine der zentralen Herausforderungen der heutigen Zeit. Jeder kann einen Beitrag dazu leisten. Um die Ansatzpunkte von Holz von Hier für den Klimaschutz zu verdeutlichen, muss man sich die Hauptursachen des Klimawandels vor Augen führen.
Die Hauptursachen des Klimawandels sind. (1) Energieverbrauch und Produktion, (2) Primärwaldabholzung und (3) Transporte.
Der Klimawandel hat gravierende humanitäre, wirtschaftliche und ökologisch Folgen. Der Klimawandel trifft alle, aber die ärmsten Länder zuerst. Klimawandel ist teuer für alle! Die extremen Auswirkungen auf Natur und Umwelt können wir heute erst erahnen.
„Die wissenschaftlichen Beweise sind jetzt überwältigend: der Klimawandel ist eine ernsthafte globale Bedrohung und verlangt eine dringende globale Antwort“ (Stern Report, 2006, die weltweit anerkannteste Studie zu ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels). Dr. Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank formuliert: „Es ist meine Hoffnung, dass uns (alle) dieser Bericht schockiert und zum Handeln zwingt. Selbst für diejenigen von uns, die bereits dem Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet sind, sorgt der Bericht hoffentlich für noch viel größere Anstrengungen in dieser Richtung“. Der Stern Report beschreibt die Folgen für die Weltgemeinschaft, wenn der Temperaturanstieg bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine Grenze von 4°C übersteigen sollte. Noch vor einigen Jahren rechneten die meisten Modelle mit einem Anstieg von 2°C. Dies war auch zugleich die Grenze, zu deren Einhaltung sich z.B. Europa in seinen Klimaschutzzielen verpflichtet hat. Heute ist klar, dass sich diese Grenze von 2°C kaum halten lässt.
Hauptursachen des Klimawandels
1. Hauptursache des Klimawandels ist mit 24% die Energieproduktion.
Das Protokoll von Kyoto zur Reduktion der Treibhausgasemissionen hat insbesondere hierfür Handlungsinstrumente geschaffen und Leitlinien für die CO2-Reduktion der Länder erstellt, die sich hier beteiligen. Auf diesen Bereich konzentrieren sich auch Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung und der Europäischen Union.
Unsere Wirtschaft ist auf Energie und Rohstoffe angewiesen. Der nachhaltige Umgang damit wird immer wesentlicher für die Umwelt, alle Menschen und die Wirtschaft selbst. Gleichzeitig müssen lebenswichtige Güter wie Klima, Wasser, Boden, Biodiversität geschützt werden. Wenn Verteilungskämpfe um Rohstoffe, Wasser, Lebensmittel, Energie zunehmen, sind alle betroffen, Menschen, Umwelt und Wirtschaft.
Der Welt-Primärenergiebedarf ist in den letzten 20 Jahren um 30% gestiegen, nicht etwa gefallen.
Der deutsche Energiebedarf hat sich in 20 Jahren um 6% verringert, von möglichen Einsparpotenzialen durch Energiesparen ist dies aber noch weit entfernt (WBGU, 2009). Jedoch nimmt Deutschland dennoch einen Spitzenplatz ein. Etwa 30% des Primärenergieverbrauches fällt im Bereich Verkehr an, etwa 44% verbrauchen Industrie und Gewerbe (BMWi 2009, 2010).
Der Primärenergiebedarf der Industrieländer kann stark reduziert und der energiebedingte Treibhausgasausstoß entsprechend gesenkt werden. Lösungen des Energieproblems müssen in der jetzigen Entscheidergeneration gefunden werden.
Erneuerbare Energien (EE) nehmen zu und fossile Energieträger werden knapp
Die statistsiche Reichweite bei gegenwärtiger Förderung liegt für Erdöl bei 40 Jahren, Erdgas bei 60 Jahren und Kohle bei ca. 150 Jahren. Deshalb und auch aufgrund der politischen Förderungen ist der Anteil der Erneuerbaren Energien in Deutschland in den letzten 10 Jahren um 60% gestiegen und macht heute 10-20% des Gesamtenergiebedarfs aus (je nach Quelle). Es werden v.a. Biomasse, Wasser- und Windkraft genutzt. Gerade die Biomasse hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Allerdings kommt es für eine gute Umweltbilanz auf eine intelligente Kombination der diversen regenerativen Energiequellen an. Wichtig ist jedoch, gerade bei der Bioenergie Nutzungskonkurrenzen mit (1) Nahrungs-/Futtermittelproduktion, (2) Stofflicher Nutzung und (3) natürlichen Ökosystemen zu vermeiden. Und gerade bei den Agrartreibstoffen auf Basis von Palmöl, Zuckerrohr u.a. ist die Klimawirkung oft sehr fraglich. Diese haben oft ähnlich lange Transporte in ihrem Stoffstrom hinter sich wie fossile Energieträger und die Produktion 1 Tonne Palmöl beispislweise erzuegt 30 Tonnen CO2 (WBGU, 2009).
2. Die zweite Hauptursache ist mit 18-25% der Raubbau an (borealen und tropischen) Primärwäldern.
Jede Landnutzungsänderung und jede nicht nachhaltige Nutzung an den Urwäldern der Tropen und der Nordischen Regionen hat unmittelbare Folgen für das Klima.
Etwa 1/3-tel der Landfläche unserer Erde sind mit Wäldern bedeckt. Etwa 64% der Weltwaldflächen sind heute bewirtschaftete Wälder, nur noch 36% sind Primärwälder, also Urwälder. Dennoch haben gerade diese Primärwälder, also Urwälder, fundamentale Bedeutung für den Klimaschutz, sie gehören zu den größten CO2-Senken.
An den letzten Primärwäldern der Erde, in borealen und tropischen Regionen finden immer noch massive Landnutzungsänderungen und Zerstörung von natürlichen Lebensräumen statt. Kaum ein anderer Ökosystemtyp ist so starken von Menschen gemachten Veränderungen unterworfen. Seit Beginn der Welt-Klimaverhandlungen 1990 bis heute, hat die Weltwaldfläche um fast 250 Mio. Hektar abgenommen, 90% in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ländern mit tropischen Primärwäldern. In Europa hat die Waldfläche zugenommen (FAO Daten).
Im Kyotoprotokoll wurden damals bestehende Primärwälder nicht in die Kohlenstoffbilanz der Nationen aufgenommen, mit der Folge, dass Raubbau an diesen Urwäldern nicht als Landnutzungsänderung definiert wurde und ohne Folgen für die CO2-Vorgaben der Länder blieb. Diese Landnutzungsänderung kann aber bis zu 100%-iger Entnahme von Biomasse führen und zu einer Zerstörung der organischen Bodenschicht im Zuge der Rekultivierung. Die Freisetzung von Kohlenstoff kann bis zu 200 – 300 to/ha betragen (German Advisory Council on Global Change, 1998).
Viele Länder mit Primärwäldern haben in den letzten 20 Jahren große Teile dieser Primärwälder abgeholzt. Dies wurde nicht als Landnutzungsänderung bei den Klimaverhandlungen und nachfolgenden Übereinkünften gewertet und geht auch nicht in die Erfassung der Treibhausgasemissionen ein. So hat sich in den ersten zehn Jahren seit Beginn der Welt-Klimaverhandlungen im Jahr 2000 (!) der Welt-Wald-Kohlenstoffspeicher durch Raubbau an Primärwäldern mehr als 6% verringert, das klingt wenig, ist aber sehr bedeutsam (WBGU, 2009).Wir können nicht sehen, dass sich in den letzen 10 Jahren daran etwas wesentliches geändert hat. Hier liegen wir hoffentlich falsch!
Klimawandel durch Raubbau an tropischen Primärwäldern
Raubbau an Tropenwäldern, „der Grünen Lunge unserer Mitte“, hat fatale Folgen, da sie zu 40% zur weltweiten Sauerstoffproduktion beitragen, die globalen Klimazonen stabil halten, der Motor für die globale Wettermaschinerie und wichtige Stabilisatoren der globalen Wasserbilanz sind. Weltweit werden jährlich 7-13 Mrd. Tonnen Kohlenstoff durch Abholzung von tropischen Primärwäldern freigesetzt (WBGU, 2009). Die gerodeten Flächen sind sehr anfällig für Feuer und verlieren so noch mehr Kohlenstoff.
Die Abholzung erfolgt aus unterschiedlichen Gründen, neben der Gewinnung von Siedlungsfläche und Ackerland spielt hier immer noch der kommerzielle Holzeinschlag für den Außenhandel eine bedeutende Rolle. Dieser Einschlag erfolgt in vielen Teilen der Welt zu einem Großteil immer noch illegal. Der Anteil des illegalen Holzeinschlages wird in vielen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas wird sehr hoch eingeschätzt.
Klimawandel durch Raubbau an borealen Primärwäldern
Europas und Russlands Wälder, „die Grüne Lunge des Nordens“, assimilieren 90% der CO2-Emissionen die Europa und Russland durch Industrie, Verkehr und menschliche Aktivitäten produziert werden, etwa 70% davon die sibirischen Primärwälder (boreale Urwälder). Nord-Amerikas Primärwälder (boreale Primärwälder) assimilieren 50% der CO2-Emissionen der USA. (Daten aus dem Europäische Forschungsprogramm „Carbo Europe“ Leitung Prof. Schulze. Expertenpanel von Holz von Hier).
In diesen Wäldern geschieht massiver Raubbau, so werden große Mengen an im Boden gebundenem CO2 freigesetzt. Die Wiederaufforstung bereitet hier oft große Probleme. Dieser Einschlag erfolgt zudem in hohem Maße auch für eine ausländische Nachfrage. Die drei Länder mit den weltweit größten Netto-Exporten an Schnittholz, vor allem Nadelschnittholz, sind Kanada (ca. 17,3 Mio. m3) und Russische Förderation (ca. 16,2 Mio. m3), hinzu kommt Schweden mit ca. 11,9 Mio. m3, wo jedoch kaum mehr Primärwälder vorkommen. Die Nettoexportraten Deutschlands (ca. 4 Mio. m3) sind dagegen eher gering (FAO Daten).
Klimawandel durch CO2-Freisetzung aus gerodeten Urwaldböden
Die CO2-Verluste aus Bodenzerstörung durch Primärwaldrodung sind enorm. Dies kann auch durch die Neuanlage von nachhaltig bewirtschafteten jungen Plantagen auf diesen Flächen nie mehr ausgeglichen werden. Allein durch Bodenzerstörung bei Primärwaldrodung wird in Afrika und Lateinamerika mehr CO2 freigesetzt als aus Energieprozessen dieser Länder (CO2-Freisetzung aus Böden: Afrika 1.185 Mt; LAC 1,395 Mt. CO2-Freisetuung aus Enegieprozessen: Afrika 1.051 Mt.; LAC 1.238 Mt.. Daten aus FAO, 2011, WBGU, 2009). Dennoch wurden bisher die Abholzung von Primärwäldern und die damit verbundene Freisetzung von CO2, bei den bisherigen Weltklimaverhandlungen nicht als Landnutzungsänderung gewertet. Ein künftige Berücksichtigung (wan steht in den Sternen ) ist unter dem Programm REDD geplant, ist aber noch nicht Realität.
Klimawandel durch Rodung von Primärwäldern für Plantagen
Holzexporte sind nur ein Grund für die Primärwaldabholzung. Tropenholz ist dabei nicht einmal mehr das lukrativste Geschäft. Der Hauptgrund für die Abholzung vieler tropischer Primärwälder ist heute die Anlage von Plantagen für z. B. für Holz aber auch Palmöl oder Zuckerrohr für Agrartreibstoffe.
Etwa die Hälfte der Primärwaldrodungen der letzten 20 Jahre erfolgte in Brasilien für Zuckerrohranbau und Südostasien für Ölpalmenanbau. In Südostasien ist so bereits die Hälfte der Primärwälder verschwunden. Palmöl aus Indonesien ist besonders kritisch. Etwa 84% der gesamten Indonesischen Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto von Primärwaldabholzungen und hier etwa die Hälfte für die Anlage von Palmölplantagen (WBGU, 2009). Der Slogan, „pack den Tiger in den Tank“ wird hier Realität, wenn für Palmölplantagen zuvor tropische Primärwälder in Asien, der Heimat beispielsweise des Sumatra Tigers, abgeholzt wurden. Das hat mit Klimaschutz wenig zu tun, denn bei der Produktion von 1 Tonne solchen Palmöls entstehen 30 Tonnen CO2. Auch diese Ursache für die Waldzerstörung steht in Verbindung mit dem Holzmarkt, denn das Holz dieser Flächen wird meist exportiert.
Im Vergleich dazu sind deutsche Wälder seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet
Im Vergleich dazu sind in Deutschland und auch anderen Ländern Europas wie Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien und andere, vor allem Wirtschaftswälder vorhanden. Hier herrscht seit mehreren Generationen nachhaltige Waldbewirtschaftung vor, das heisst es wird nicht mehr entnommen als nachwächst. Zudem sind bereits etwa 80% unserer Waldflächen zertifiziert, mit Forstlabeln wie FSC und PEFC, die auf nachhaltge Bewirtschaftung gemäss der bei den weltweit agierenden Labeln festgelegten Standards, achten.
3. Hauptursache ist mit 14 % der zunehmend globale Transport
Der internationale Außenhandel hat von 1960 bis heute stark zugenommen. Dies betrifft die unterschiedlichsten Güter, nicht nur die inzwischen bekannte Lebensgeschichte eines Bechers Erdbeerjoghurts. Alle Anstrengungen zur Minderung der Emissionen über moderne Technik oder alternative Brennstoffe haben bisher nicht zu einer Senkung der Emissionen in diesem Sektor geführt sondern sind durch steten Anstieg der Transportaufkommens an sich aufgefressen worden. Auch in der Holzwirtschaft finden globale Warenströme statt.
Hier setzen bislang kaum ernsthafte Maßnahmen an, insbesondere was Ansätze zur Minderung des Aufkommens anbelangt, auch wenn die EU in ihrem Umweltaktionsprogramm die Entkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Verkehrsaufkommen als Strategieziel formuliert.
Deutschland hat seit Kyoto in fast jedem Sektor CO2-Emissionen eingespart (Haushalte, Gewerbe bis zu 40%), die CO2-Emissionen im Verkehrssektor sind aber auch bei uns angestiegen (BMWI, 2009, 2010).
Transporte sind bisher der einzige Sektor innerhalb der EU, in dem bisher keine CO2-Einsparmaßnahmen erzielt werden konnten. Bisher erreichte Verbesserungen im Verbrauch und der Verkehrstechnologie wurden durch einen erheblich schneller ansteigenden Verkehr weit überkompensiert. Die bisherigen Maßnahmen zeigen keine Klimaschutzwirkung.
Selbst die Forst- und Holzwirtschaft zählt aktuell zu den transportintensiven Branchen.
Deutschland rangiert beim Rundholzimport auf Platz 3 und beim Rundholzexport auf Platz 5 weltweit (FAO Daten). Deutschland ist zudem der zweitgrößte Schnittholzimporteur und der viertgrößte Schnittholzexporteur der Welt (s.o.). Nur 30% des Holzes in Holzprodukten auf dem deutschen Markt ist heute auch in deutschen Wäldern gewachsen (WWF, 2008). Importiert wird fast alles, vom Rundholz über Schnittholz, Halbwaren, Parkett, Möbel und vieles mehr, bis hin zu Dachstühlen und ganzen Holzhäusern. Die Stoffströme werden auch hier immer unübersichtlicher und weniger nachvollziehbar.
So kann es sein, dass Rundholz aus Deutschland z.B. nach China exportiert wird (knapp 25.000 km per Schiff und LKW), dort zu Möbelgestellen verarbeitet und wieder nach Deutschland importiert (wieder 25.000 km) und hier zu Polstermöbeln endverarbeitet wird. Solche Beispiele sind nicht die Ausnahme. Ein beachtlicher Teil dieser internationalen Warenströme könnte rein stofflich gesehen auch im Land produziert und abgesetzt werden. Solche Transporte bei Holz und Holzhalbwaren verursachen ca. 10-fach mehr CO2-Emissionen, als z. B. durch den Ausbau sämtlicher noch verbliebener Kleinwasserkraftpotenziale in Deutschland oder aber das 100.000-Dächer-Programm der Bundesregierung eingespart werden könnten.
Hauptfolgen des Klimawandels
(1) Humanitäre Folgen: der Klimawandel trifft alle, aber die ärmsten Länder zuerst.
Die von Dürren betroffene Landfläche der Erde hat bereits in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zugenommen, schneller, als dies von Klimamodellen berechnet wurde. Die dramatische Trockenheit 2012 in den USA hat 80% des Ackerlandes betroffen und war die schwerste Dürre seit den 1950er Jahren (Weltbank 2012). Eine Klimaerwärmung um 2 Grad klingt nicht viel, aber im am stärksten von der Klimaerwärmung betroffen Kontinent Afrika, können 2 Grad Erwärmung einen Ernteausfall bis zu 50% bedeuten. Die Folgen wie Hunger und Migration sind bereits heute in einigen Dürreregionen immer wieder Realität. Jährlich sterben etwa 300.000 Menschen an den Folgen des Klimawandels. Diese Zahl wird bei einem Anstieg um 4°C um Größenordnungen steigen (Weltbank, 2012). Sinkende Ernteerträge, besonders in Afrika und Asien, könnten bedeuten, dass hunderte Millionen Menschen nicht mehr genügend Lebensmittel erzeugen oder kaufen können. In den mittleren bis hohen Breitengraden könnten die Ernteerträge bei moderaten Temperaturanstiegen (2 – 3°C) zwar zunächst zunehmen, dann aber mit stärkerer Erwärmung zurückgehen. Bei 4°C und darüber wird die gesamte globale Lebensmittelproduktion wahrscheinlich ernsthaft beeinträchtigt werden.
Steigende Meeresspiegel werden bei einer Erwärmung von 3 oder 4 °C für hunderte von Millionen weiteren Menschen jährliche Überflutungen bedeuten und zu weltweiten Strömen von Klimaflüchtlingen führen. Die Küsten in Südostasien (Bangladesch und Vietnam), auf kleinen Karibik- und Pazifikinseln, aber auch die von großen Küstenstädten in Industrieländern wie Tokyo, New York, Kairo und London werden ernsthaft gefährdet und der Druck für ihren Schutz wird zunehmen. Die Zunahme der Stürme und Orkane durch die Klimaerwärmung weltweit verursacht milliardenschwere Schäden auch in hoch entwickelten Weltregionen wie den USA und Europa. Durch die Erwärmung kommt es zudem zu einer Ausbreitung von Parasiten und Krankheiten, die zuvor in den betreffenden Gebieten nicht vorkamen.
(2) Ökonomische Folgen des Klimawandels – der Klimawandel wird teuer – für alle!
„Der Klimawandel bedeutet eine einzigartige Herausforderung für die Volkswirtschaften: er ist das größte und weittragendste Versagen des Marktes das es je gegeben hat“ (Stern Report, 2006). Ein aktueller Bericht im Auftrag der EU schätzt die jährlichen Schadenskosten durch den Klimawandel europaweit auf jährlich rund 20 Milliarden EUR in den 2020er Jahren, 90 bis 150 Milliarden in den 2050er Jahren und zwischen 600 und 2.500 Milliarden EUR in den 2080ern, abhängig von der zukünftigen Entwicklung der Treibhausgasemissionen (climatecost.cc). Hitzewellen wie die 2010 in Europa, als 55.000 Menschen starben und landwirtschaftliche Verluste 15 Milliarden Dollar erreichten, werden bis Mitte des Jahrhunderts zur Tagesordnung gehören. (Stern Report, 2006). Analysen legen den Schluss nahe, dass der Klimawandel bei einer „Business as usual“-Strategie gravierende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben haben wird und dass ohne sofortige erhebliche Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen die Weltwirtschaft Einbrüche von bis zu 20% erfahren wird. Laut Stern Report würde dann das wirtschaftliche und soziale Leben in einem Maße beeinträchtigt sein, wie während der großen Weltwirtschaftskrisen und der Weltkriege, und zwar dauerhaft (Stern Report, 2006). Die Bekämpfung des Klimawandels ist also langfristig gesehen eine vernunftorientierte Wachstumsstrategie, denn je früher wirksam gehandelt wird, desto geringer werden die Kosten sein (Stern Report 2006).
(3) Ökologische Folgen des Klimawandels
Eine direkte Folge steigender Kohlendioxidkonzentrationen ist die Versauerung der Ozeane, die einschneidende Folgen für Meeresökosysteme haben wird, mit möglicherweise schlimmen Konsequenzen für die Fischvorräte (Stern Report, 2006). Die Versauerung betrifft insbesondere auch Korallenriffe, die ihr Kalkskelett schlechter bilden und sich im schlimmsten Falle bestehende Korallenriffe gänzlich auflösen können. Sie gehören daher zu den gefährdetsten Lebensräumen. Ein Aussterben ganzer Korallenriffe zieht schwere Konsequenzen nach sich, für die Arten denen die Riffe als Nahrungsquelle dienen und für die Menschen, die Einkommen (z.B. aus Tourismus) daraus beziehen oder auch für den Küstenschutz. Schmelzende Gletscher bringen zunächst ein höheres Überflutungsrisiko und dann stark abnehmende Wasservorräte mit sich, die schließlich ein Sechstel der Weltbevölkerung bedrohen werden, v.a. auf dem indischen Subkontinent, in Teilen von China und in den südamerikanischen Anden (Weltbank, 2012). Durch das Schmelzen des Polareises steigen die Meeresspiegel weltweit an, was ein steigendes Überflutungsrisiko der Küsten und Küstenerosion mit sich bringt. Durch die Erwärmung wird die Existenz des Amazonasregenwaldes, des größten zusammenhängenden Waldgebietes der Erde gefährdet. Dies wiederum würde einen der wichtigsten Motoren des globalen Klimageschehens außer Kraft setzen.
Eine Erwärmung des Klimas führt zu veränderten Grundwasserspiegeln, zu häufigeren und stärkeren Wetterextremen mit einer veränderten Verteilung der Regenmengen. Die Erwärmung der Atmosphäre könnte sogar Einfluss auf den Verlauf und die Intensität von Meeresströmungen haben. Würde z.B. der Golfstrom als Teil eines globalen maritimen Strömungssystems, des globalen Förderbands, verändert oder unterbrochen, hätte dies gravierende Folgen für das gesamte Klima in Europa, denn der Golfstrom transportiert etwa 1,5 Petawatt Energie nach Europa. Dies entspricht der Nutzleistung von ungefähr zwei Millionen modernen großen Kernkraftwerken. Ein weiteres Problem stellen zudem Rückkopplungseffekte dar. Durch die Erwärmung und das teilweise Auftauen der Permafrostböden werden große Mengen Methan freigesetzt, einem der wirksamsten Treibhausgase, was wiederum zu einer Beschleunigung der Erwärmung führt.
Was Sie tun können
Nach dem Label “HOLZ VON HIER” fragen
Holz von Hier = Klimaschutz durch kurze Transporte im gesamten Stoffstrom
Holz von Hier = Klimaschutz durch systemimmanente Schonung von Primärwaldern
Produkte mit dem Label HOLZ VON HIER stehen für Holz der kurzen Wege aus nachhaltig bewirtschafteten heimischen Wäldern entlang der gesamten heimischen Verarbeitungskette. Fragen Sie beim nächsten Produkteinkauf nach dem Label HOLZ VON HIER, denn je mehr Sie dies nachfragen, umso mehr werden Hersteller, Händler und Baumärkte auch verstärkt auf das neue Label HOLZ VON HIER setzen und damit weltweit einen wichtigen Beitrag leisten Klima, Biodiversität und Ressourcen zu schützen.
Produkte die mit dem Label HOLZ VON HIER gelabelt sind, stammen von heimischen Betrieben, die sich an die strengen europäischen Umweltstandards in der Produktion halten müssen. Zudem nutzen viele Sägewerke und Holzverarbeiter ihre eigene Reststoffe als Energiequelle und sparen so auch fossile Brennstoffe wie Öl und Gas ein.
Holz von Hier ist nicht nur ein Klima- und Umweltlabel, sondern eine junge gemeinnützige Initiative (gegründet 2012) , die zum Schutz von Klima, Biodiversität und Ressourcen sowie zur regionalen Wertschöpfung und Verbraucherschutz beiträgt. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung! Beteiligen Sie sich an Holz von Hier Aktionen, schenken Sie uns ein Link und Like und abbonieren Sie unseren Blog.
Was sie noch tun können
- Energiesparen ist die größte Energiequelle die wir haben und es ist mehr als dringlich sie wo immer möglich umfassend zu nutzen. Tipps zum Energiesparen gibt es sehr viele bei Umweltverbänden oder Umweltbehörden sowie auch regionalen Landratsämtern. Nutzen Sie diese Tipps, denn Energiesparen schont nicht nur das Klima sondern auch Ihren Geldbeutel.
- Ressourcen sparen. Jede Form von Produktrecycling ist, in der Regel, auch Energieeinsparung.
- Gebrauchte Produkte nutzen, Produkte vom Handwerksbetrieb vor Ort reparieren lassen, auch das ist Energieeinsparung.
- Achten sei beim Einkauf auf haltbare, modulare und reparaturfähige Produkte, auch das ist Energiesparen. Ex-und-Hopp-Produkte, das ist mega-out !
- Verbrauchsarme Geräte kaufen – achten Sie auf Label wie den BLAUEN ENGEL oder NATURE plus.
- Auf Produkte mit möglichst wenig Verpackung achten, auch das ist Energie sparen, denn Verpackungen verbrauchen bei der Herstellung auch Energie.
- Jeder findet sicher bei sich zu Hause genug Möglichkeiten um Energie zu sparen. Probieren Sie es aus. Werden Sie zu ihrem eigenen Energiescout.
- Verzichten sie auf Raubbauholz und achten Sie bei Importen immer auf anerkannet weltweit tätige Forstlabel wie FSC oder PEFC.
- Verzichten Sie auf Produkte mit Palmöl, denn Palmölplantagen sind heute der Primärwaldkiller Nummer 1. Palmöl ist vor allem in Schokolade, Waschmitteln, Kosmetika enthalten. Vezichten Sie auf solche Produkte, denn es gibt gute Alternativen, z.B. mit anderen Naturölen wie Raps usw., zumal Palmöl nicht gerade das gesündeste Öl ist.
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